IT-Analyse und Datenqualität

IT-Analyse und Datenqualität in der Energiewirtschaft


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Die IT-Landschaften der EVUs sind oft über Jahre „organisch“ gewachsen und an unzählige gesetzliche Änderungen angepasst sowie für neue Produkte und Dienstleistungen erweitert worden. Dabei wurden die Aufwände und der Zeitbedarf von Änderung zu Änderung höher. Der Markt und die gesetzlich-regulatorischen Anforderungen entwickeln sich immer rasanter. Dabei stellt sich die Frage, wann die bestehende IT-Landschaft an ihre Grenzen stoßen wird bzw. ob sie diese nicht längst schon erreicht hat.

Die IT jetzt neu aufstellen: Lesen Sie, welche Faktoren Einfluss auf die Zukunftsfähigkeit der IT haben, wie Sie die Datenqualität ermitteln und Ihre Daten und IT fit für die Zukunft machen.
 

Was macht die Zukunftsfähigkeit der IT aus?

Die IT-Systeme der EVU machen nach außen manchmal durchaus einen „frisch renovierten Eindruck“, aber im Innern sind sie alt. Die Datenstrukturen haben den Paradigmenwechsel vom „Versorgungsfall“ zum „Kunden“ nicht mitgemacht, aber sollen zukünftig „Prosumer“ und „Partner“ abbilden können. Prozesse und Nutzer müssen den von der IT vorgegebenen Pfaden folgen, die Aufgabe und der Sinn sind in Vergessenheit geraten.

Eine transparente Datenlage und die Reflexion über das, was man in der Zukunft verkörpern will, schafft die Grundlage für die digitale Transformation hin zu einer zukunftsfähigen IT.


Was hat Datenqualität mit Zukunftsfähigkeit zu tun?

Bei der funktionalen Weiterentwicklung der IT-Systeme mussten über Jahre hinweg neue Informationen auf bestehende Datenstrukturen aufgepfropft und dafür oftmals Felder zweckentfremdet gefüllt werden. Die Logik passte zur Funktion und zu den aktuellen Prozessen, aber neue Anforderungen folgen plötzlich einer neuen Logik und erfordern angepasste Prozesse. Und dann sind die alten Daten plötzlich „falsch“, d.h. sie passen nicht mehr zu der neuen Logik.

Was hat Nutzerfreundlichkeit mit Zukunftsfähigkeit zu tun?

IT soll dem Menschen dienen und nicht umgekehrt. Es ist daher unabdingbar, dass bei der zukunftsfähigen Aufstellung der IT ein größerer Wert als bisher auf die Nutzerfreundlichkeit gelegt wird.

Nutzerfreundlichkeit nach DIN 9241-110 beinhaltet verschiedene Aspekte, die viel mit Vertrauen in die Maschine und der Effizienz des Arbeitens zu tun haben. Hierzu gehören neben intuitiver, leichter Bedienung und Übersichtlichkeit vor allem eine hohe Fehlertoleranz sowie erwartungskonforme Reaktionen des Systems. Darüber hinaus spielt in der Ausgestaltung der Arbeitsplätze auch der Arbeitsschutz und der dazugehörige Rechtsrahmen eine Rolle.

Ist Redundanz gut oder schlecht?

Das funktionale Potenzial der vorhandenen meist hochintegrierten, monolithischen IT-Systeme wird in EVU nur zu einem geringen Prozentsatz ausgeschöpft, weil Funktionalitäten in einem benachbarten Monolithen historisch (lieber) genutzt werden. Jeder Monolith bringt eigene redundante Daten und Datenstrukturen mit. Diese führen häufig zu unterschiedlichen Wahrheiten und erschweren eine Verschlankung der IT-Landschaft oder die Integration von Systemen.

Was zeichnet eine zukunftsfähige IT-Landschaft aus?

Eine zukunftsfähige IT-Landschaft ist preisgünstig und modular, möglichst aus Open-Source- oder Cloud-Komponenten aufgebaut. Jede Funktionalität kommt nur einmal vor, es gibt eine eindeutige Sicht auf Informationen und alle Komponenten sind durch standardisierte Schnittstellen miteinander verbunden. Eine intuitive, nutzerorientierte Oberfläche mit Web-Zugriff auf die Bearbeitung der Aufgabenstellungen(auch aus dem Home-Office und von unterwegs) rundet das Bild ab. 

Wie ermittelt man Datenqualität?

Datenqualität setzt sich aus verschiedenen Aspekten zusammen.

  1. Die Integrität  
  2. Die Genauigkeit und Realitätstreue  
  3. Die einheitliche Benennung von Objekten  
  4. Die Zugreifbarkeit  
  5. Die Aktualität  
  6. und die Vollständigkeit.  

Sprechen wir über dasselbe?

Oft zeigen sich Datenqualitätsprobleme als Konflikte zwischen Abteilungen. Daten werden angeblich falsch, unvollständig oder zu spät geliefert, aber tatsächlich handelt es sich nur um eine Frage der Definition. 
Bei der Einführung von z.B. Redispatch 2.0 hat sich gezeigt, dass in den technischen und kommerziellen IT-Systemen der Netzbetreiber einheitliche Bezeichnungen der Objekte fehlten. Da Redispatch 2.0 aber erst den Anfang einer Entwicklung hin zur ganzheitlichen Nutzung von z.B. Flexibilitäten markiert, werden zukünftig nicht nur Netz- und Messstellenbetreiber, sondern auch Handel und Vertrieb Informationen zu den betroffenen Objekten austauschen müssen - und das in Echtzeit. Hierfür ist eine einheitliche Bezeichnung zwingend erforderlich.

Was ist eigentlich korrekt?

Bei der Beurteilung von Daten spielt neben dem Erfassungszeitpunkt (z.B. Messwerte) der Übertragungsweg und die verfälschungsfreie Ablage eine große Rolle, bei zukunftsgerichteten Daten (z.B. Pläne, Prognosen) ist es die regelkonforme Abbildung der Realität, die erst im Nachhinein festgestellt werden kann. 

Weiß man alles, was man wissen will?

Unvollständige Daten fallen meist bei der Bilanz-Bildung über einen größeren Datenbestand auf:

  • „Wurde beschafft, was verkauft wurde?“,
  • „Sind Ein- und Ausspeisung gleich?“,
  • „Wie verhalten sich Plan- und Ist zueinander?“

Neben der Erfassung und Zusammenführung aller benötigter Daten kommen hier einheitliche und eindeutige Objektbezeichnungen zum Einsatz, die die gewünschten Datenbank-Selektionen ermöglichen.   

Vom Aktenschrank zur Information

Das Einscannen von Dokumenten und die Ablage in elektronischen Akten ist noch keine digitale Informationsverarbeitung. Wertvoll werden Daten erst durch eine elektronische Ablage mit den gewünschten Zugriffs- und Auswerte-Möglichkeiten (z.B. Digitale Hausanschluss-Akte). 
 

Transparenz schaffen

Schaffung von Transparenz ist wesentlicher Bestandteil sowohl der IT- als auch der Datenqualitäts-analyse und trägt – richtig angewendet - bereits zur Lösungsfindung bei.   

Dokumentation – aber richtig!

In vielen EVU gibt es Dokumentationen zu IT, Schnittstellen, Prozessen und Organisation sowie manchmal zu Daten-Strukturen und -Flüssen. Allerdings passen diese häufig nicht zusammen, da sie selten aktuell sind, zu verschiedenen Zeitpunkten erhoben wurden und auf unterschiedlichen Definitionen und Bezeichnungen beruhen. Eine Dokumentation von Schnittstellen-Inhalten wird selten erstellt.

Wie kann ein Garnknäul helfen?

Sogenannte Graphen-Datenbanken können Transparenz schaffen, da sie alle genannten Dokumentation zusammenführen und darüber hinaus erste Hinweise auf Verbesserungen liefern. Über frei konfigurierbare Knoten und Kanten werden alle Dimensionen der Dokumentation von Prozessen über IT-Systeme, Daten und die Organisation integriert und mit ihren gegenseitigen Beziehungen erfasst. 

Mittels einfacher Selektion werden die unterschiedlichsten Fragen beantwortet.

  • „Was passiert, wenn dieses System ausfällt?“ 
  • „Wer braucht diese Information eigentlich?“
  • „Wann muss diese Aufgabe erledigt sein?“

Es können so Datensenken und Redundanzen identifiziert, bisher unbekannte Abhängigkeiten entdeckt und zeitliche Restriktionen dokumentiert werden. 

Nachhaltigkeit braucht Regeln!

Transparenz und Datenqualität müssen nicht nur einmalig hergestellt, sondern nachhaltig im Unternehmen verankert werden. Dies bedeutet, dass das Datenmodell und die übergreifende Dokumentation in verbindlichen Regelwerken beschrieben und stets aktuell gehalten werden muss.

Sparsamkeit und Sicherheit nicht vergessen!

Bei aller Euphorie über neu gewonnene Daten-Transparenz darf der Aspekt des Datenschutzes nicht vergessen werden. Informationen, die zwar gesammelt, aber nie gebraucht werden, müssen entweder gesetzeskonform nutzbar gemacht oder gelöscht werden. Zusätzlich sollen Berechtigungskonzepte eingeführt oder erweitert und automatisierte Bereinigungsläufe implementiert werden.

Wie werden Daten und IT fit für die Zukunft?

Beweglich bleiben und Neues einfließen lassen!

Wie generell bei der Digitalisierung gehen alle Lösungen von den Menschen aus, die nach ihren Wünschen und Bedürfnissen gefragt werden müssen. Die zukunftsfähige IT- und Daten-Landschaft wird „out of the Box“ entlang von Fragen entwickelt.

Schlüsselfragen sind:

  • „Was soll erreicht werden?“
  • „Was ist gut für das Geschäft?“
  • „Wie wollen wir in Zukunft (zusammen)arbeiten?“
  • „Welche Daten brauche ich und in welcher Granularität?“

Auch ein Perspektivwechsel zur Sicht von Partner*innen und Kund*innen und deren Bedürfnissen öffnet den Weg zu neuen Ansätzen. Ein agiler Ansatz stellt von Beginn an sicher, dass schnell und flexibel auf interne und externe Einflüsse und neue Erkenntnisse und Entwicklungen reagiert werden kann, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren. 

Zukunftsfähige IT ist Teil der Digitalisierungsstrategie

Nach der Analyse der Ist-Situation bzgl. IT und Daten sowie der Aufnahme der Nutzer-Bedürfnisse fließen die Ergebnisse in eine ganzheitliche Digitalisierungs- und IT-Strategie ein und werden auf einer Roadmap angeordnet und der Umsetzung zugeführt.
 

Ihre IT zukunftssicher aufstellen

BET Erfahrungswerte in der Strategieentwicklung

BET hat eine Vielzahl von Kunden bei der Lösung von akuten (oft Datenqualitäts-)Problemen begleitet und Transparenz bzgl. der IT-Landschaft, der Verortung von Funktionalitäten und Daten geschaffen, aus der sich dann eine individualisierte IT-Strategie ableiten ließ. Besonders zu nennen sind hier der Aufbau von abteilungsübergreifenden Schnittstellen insbesondere im Zusammenhang mit der Umsetzung gesetzlicher Anforderungen wie z.B. Redispatch 2.0.

Wir begleiten und unterstützen Sie bei der zukunftssicheren Aufstellung Ihrer IT:

  •  BET bietet einen Quick Check Ihrer IT-Landschaft insbesondere in Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit an. Nach Eingrenzung des Umfangs der Analyse (ganzes Unternehmen oder Teilbereiche) wird die IT-Landschaft inkl. der Schnittstellen dokumentiert und in kurzen Interviews werden Problembereiche identifiziert. 
  •  BET bietet einen Daten Health-Check auf Basis der genannten Kriterien an. Nach Eingrenzung des Umfangs der Analyse (ganzes Unternehmen oder Teilbereiche) wird anhand von wenigen Fragen ein Problembild je Kategorie erhoben. Auf Wunsch werden Empfehlungen je Kategorie erarbeitet und bis zur Umsetzung und nachhaltigen Verankerung in der IT begleitet.
  •  Aufgrund unserer vielfältigen Projekterfahrung greifen wir auf bewährte Methoden, Tools, Best- Practice-Ansätze, und Benchmarks zurück. 
     
  •  Wir liefern transparente Dokumentation mit nachhaltigen Verankerung von Regeln in EVU und im Datenschutz.
     
  •  BET kennt die Entwicklungen und Trends der IT, ist herstellerunabhängig und verfügt über eine umfangreiche Sammlung der am Markt verfügbaren IT-Module und -Dienstleistungen für die Energiewirtschaft. Durch engen Herstellerkontakt können die neuesten oder in Planung befindlichen Entwicklungen in IhrerIT-Strategie brücksichtigt werden.
     
  •  Wir verfolgen beim Design einen streng benutzerorientierten Ansatz. Prozesse werden nach dem Prinzip „Was will ich erreichen?“ und nicht „In welcher Anwendung muss ich was machen?“ neu gedacht. 
     
  •  Wir verfolgen in den Projekten einen agilen Ansatz, so dass regelmäßige Erfolgserlebnisse sichergestellt sind, aber auch kurzfristige Nachsteuerungs- oder Korrekturmöglichkeiten bestehen, insbesondere, wenn sich externe Rahmenbedingungen ändern.
     
  • Für BET ist ein Projekt nicht mit der Erarbeitung von Handlungsempfehlungen beendet, sondern wir begleiten Sie auf Wunsch auch bei der Umsetzung der Maßnahmen bis zum erfolgreichen Abschluss . Gerne übernehmen wir das Programm-Management oder arbeiten in einem bestehenden Programm mit.
     

MaBIS Benchmark →
Unterstützung bei der Stromnetzbilanzierung nach MaBiS 

Ausgleichsenergiekosten-Benchmark →
Unterstützung bei der Herausforderung an die Prognose und die richtige Einschätzung der Ausgleichsenergiekosten


Kontakt

Ihre Ansprechpartnerin

Dr. Bärbel Wicha-Krause
Leiterin Kompetenzteam
IT & Datenmanagement

E-Mail    |    Profil
+49 241 47062-449


 

Energie. Weiter denken

Aktuelle Beiträge zur zukunftsfähigen IT

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