Das Netzcontrolling führt die Informationen aus dem strategischen Asset Management, dem Regulierungsmanagement und den anderen Detailplanungen zusammen und bereitet diese in einer integrierten Planung auf. Es berücksichtigt die besonderen Anforderungen des regulierten Geschäftes und überführt diese in die gesamtunternehmerische Steuerung.
Das Geschäftsfeld „regulierter Netzbetrieb“ ist maßgeblich durch eine hohe Kapitalbindung und ein hohes Investitionsvolumen geprägt. Das Geschäftsrisiko dieses Bereiches ist gering, und insgesamt ist das Kapital über eine lange Zeit gebunden. Auch bedingt durch die Regulierung fallen die Renditen eher gering aus bzw. in einem Rahmen, den das Risikoprofil vermuten lässt.
Aufgrund der langfristigen Bindung des Kapitals ist der Fokus des Netzcontrollings auf einen längeren Zeitraum auszurichten und daher stärker durch Instrumente des strategischen Controllings geprägt. Insbesondere die Langfristplanung sowie Szenario- und Sensitivitätsanalysen sollten als Standard etabliert sein.
Die strategische Planung umfasst dabei mindestens die Entwicklung der technischen Netzstruktur und aller relevanten Kosten- und Erlöspositionen der nächsten 20 Jahre. Für die Planung ist entscheidend, ob unter den geltenden und zukünftigen Rahmenbedingungen die eigenen Kosten durch die Erlöse gedeckt werden können und somit ein positiver Jahresüberschuss erwirtschaftet werden kann.
Die Auseinandersetzung mit der Planung dient zunächst dem Erstellen des Wirtschaftsplans. Jedoch kommen zu dieser alljährlichen Aufgabe weitere, zum Teil sehr individuelle Fragestellungen der Netzbetreiber hinzu, für die eine langfristige Planung fundierte Antworten für Ihre Entscheidungsfindung liefern kann:
In der Berichterstattung und Abweichungsanalyse sind neben den üblichen Kennzahlen wie dem Ergebnis der Tätigkeit auch weitere Kennzahlen maßgeblich:
Anhand dieser Größen kann neben das oben angeführte EBIT bzw. EBT auch eine Größe wie das regulatorische Mindest-EBIT gesetzt werden. Diese Größe beschreibt eine Zielvergabe für das Betriebsergebnis, welches erreicht werden kann, wenn alle regulatorischen Maßgaben in die handelsrechtliche Welt übersetzt werden. Anhand dieser Größe können Handlungsempfehlungen für einen steuernden Eingriff abgeleitet werden.
Des Weiteren sollte sich die Berichterstattung nicht allein auf reine kaufmännische Werte beschränken. Aufgrund des hohen Einflusses der Investitionen und der Wechselwirkung zur Instandhaltung sind eben genau diese Aspekte zu planen und entsprechend zu berichten. Dabei sind Umsetzungsgrad, Budgetverlagerungen und zur Verfügung stehende eigene und fremde Kapazitäten von Interesse.
BET stellt mit dem STAR-Tool (Strategische Positionierung in der Anreizregulierung) ein seit 2008 vielseitig erprobtes Simulationstool für Ihre langfristige strategische Planung bereit: Das Excel-basierte Rechenmodell berücksichtigt alle kalkulatorischen, handelsrechtlichen und steuerlichen Aspekte, die durch die Anreizregulierung auf den Netzbetreiber wirken, und wird regelmäßig an die sich verändernden regulatorischen Rahmenbedingungen angepasst.
Gerne stellen wir Ihnen das aktuelle Tool zur Verfügung und begleiten Sie bei der Nutzung und Interpretation der Ergebnisse. Optimalerweise wird die Nutzung des Werkzeugs im Kontext einer Überprüfung der Leistungsfähigkeit des Netzcontrollings überlegt.
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