Diese und weitere Fragen stellte sich auch die nordrhein-westfälische Stadt Hagen und beauftragte die BET mit der Erstellung eines kommunalen Elektromobilitätskonzepts. Für die Bewertung von potenziellen Ladestandorten stellten die Stadtverwaltung und kommunale Unternehmen eine Liste von Wunschstandorten zusammen. Mit dem Blick auf die städtische Gesamtstruktur ergänzen wir diese um „infrastrukturelle Knotenpunkte“ – das können z. B. Supermärkte, öffentliche Einrichtungen sowie Sport- und Freizeitanlagen sein. Insgesamt konnten so knapp 80 Standorte in der 190.000-Einwohner-Stadt miteinander verglichen werden.
Es lässt sich drüber streiten, was eine „Top-Lage“ ausmacht. Für eine möglichst objektive Bewertung von potenziellen Ladesäulen-Standorten in der nordrhein-westfälischen Stadt Hagen haben wir deshalb in einem Geoinformationssystem (GIS) Puffer mit einem Radius von 500 m um die einzelnen Standorte gelegt und folgende Kriterien analysiert:
- Anzahl der Einwohner im Einzugsgebiet einer Ladestation (vereinfachend wurde hier die Anzahl der Adressen genutzt)
- Anzahl der „Orte von Interesse“ in der Umgebung (v. a. öffentliche Einrichtungen, Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten oder kulturelle Orte)
- ÖPNV-Haltestellen in der Nähe (zur Unterstützung der „Transmodalität“)
- Umliegender Verkehr (Rückgriff auf kommunale Verkehrszählungen)
- Distanz zur nächsten Ladesäule (je weiter der nächste Ladepunkt weg ist, desto besser wird ein Standort bewertet)
Insgesamt konnten so 24 Standorte mit sehr guter Eignung und 42 Standorte mit guter Eignung priorisiert werden. Die Bewertung dient nun der Stadt und potenziellen Ladepunktbetreibern als Orientierung bei der Installation von Ladesäulen – und die Stadt Hagen präsentiert sich als Vorreiter der Verkehrswende, nicht nur für passionierte E-Auto-Fahrer.
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Beratungsangebot Elektromobilitätskonzepte >PDF