03.02.2022 | Webmagazin 2022/01 Portfoliocheck grüne Wärme

Entscheidungshilfe im Rahmen von Erzeugungsstrategien Marco Müller | Jörg Ottersbach
marco.mueller@bet-energie.de

Die Ziele der neuen Regierung sind hoch gesteckt: 50 % der Wärme sollen im Jahr 2030 laut Koalitionsvertrag mit erneuerbaren Energien bereitgestellt werden. Eine Zielmarke, die für viele Wärmeversorger eine große Herausforderung darstellt – basieren doch die meisten Wärmesysteme noch auf fossiler Erdgas-KWK. Für eine erste Bewertung der Integration potenzieller, klimaschonender Wärmeerzeuger in Wärmenetze setzt BET das Tool „Portfoliocheck grüne Wärme“ ein.

Ein fundamentaler Umbau des Erzeugungsparks ist nötig, um das Ziel von 50 % erneuerbarer Energien innerhalb der Wärmeerzeugung im Jahr 2030 zu erreichen. So lag der Anteil der Erneuerbaren in der Fernwärme im Jahr 2020 bei gerade einmal knapp 18 %. Auch wenn hier schon eine deutliche Steigerung gegenüber dem Jahr 2010 (7,8 %) erzielt wurde, reicht das bisherige Tempo bei Weitem nicht aus. Wo früher Erdgas-KWK als die Vorzugslösung für viele Versorger galt und oftmals alte Kessel und Kohleerzeuger ablöste, müssen nun Wärmepumpen, Biomasse, Solarthermie und Co. künftig übernehmen. Diese Technologien unterscheiden sich allerdings deutlich hinsichtlich ihrer Kostenstruktur, Steuerbarkeit und Verfügbarkeit von den klassischen Technologien und stellen meist Neuland für viele Fernwärmeversorger dar. Während Solarthermie eine sehr starke saisonale Abhängigkeit aufweist, sind Wärmepumpen auf verlässliche (Ab-)Wärmequellen angewiesen und können gleichzeitig die zunehmenden Chancen volatiler werdender Strompreise nutzen.

Für eine erste Einordnung ist daher zum einen eine umfassende vergleichende Übersicht über die unterschiedlichen Technologien von Abwasserwärmepumpen bis Biomasseholzheizkraftwerken bezüglich ihrer Kosten, möglicher Förderungen und Umweltauswirkungen erforderlich. Zum anderen ist auch die Zusammensetzung des künftigen Erzeugungsportfolios, welche die unterschiedlichen Restriktionen der Erzeuger berücksichtigt, für eine erste Bewertung essenziell.
    
Portfoliocheck grüne Wärme
Mit diesem „Tool“ legt BET die ersten Leitplanken für die Transformation künftiger Wärmeerzeugungssysteme fest. Es ermöglicht die technische und wirtschaftliche Darstellung der wesentlichen Wärmeerzeugungstechnologien und  greift dabei auf eine zunächst vereinfachte Einsatzsimulation  zu. Der Simulation liegen indivuduelle Wärmebedarfsprofile der jeweiligen Wärmenetze, technische und ökonomische Parameter der Erzeugungsanlangen sowie Prognosedaten für den deutschen Energiemarkt im zeitlichen Verlauf zu Grunde. So werden energiewirtschaftliche und ökologische Kennzahlen (wie z. B. spezifische Wärmeerzeugungskosten, CO2-Emissionen, Anteile erneuerbarer Energien) für verschiedene Stützjahre ermittelt sowie vergleich- und bewertbar gemacht. Auf Basis dieser Voruntersuchungen nehmen wir erste Einschätzungen zur Selektion der geeigneten Technologien vor. Daran anschließend können dann detaillierte Erzeugungskonzepte ausgearbeitet und ggf. mit einer umfassenden Einsatzsimulation bewertet werden.

Gerne stellen wir Ihnen das Tool und mögliche Ergebnisse in einer Videokonferenz vor.

Mehr zu den Themen:
Dekarbonisierung der Wärmeversorgung durch grüne Wärme
Klimaschonende Erzeugungskonzepte und grüne Produkte


Zurück zu Webmagazin