Dieses Förderprogramm unterstützt die Transformation der Fernwärmeerzeugung auf erneuerbare Wärme und Abwärme sowie den Aus- und Umbau der Wärmenetze finanziell. Mit den Konzeptpapieren zu den Themen „Kommunale Wärmeplanung“ und „65 Prozent erneuerbare Energien beim Einbau von neuen Heizungen ab 2024“ zeichnen sich weitere Vorgaben ab, die für die lokale Wärme- und Energieversorgung wegweisend sein werden. Der ambitionierten Erhöhung der Ausbauziele für PV und Wind im Strombereich, aus der im Osterpaket vorgenommenen Novellierung des EEG, müssen nun weitere Maßnahmen zur Entbürokratisierung und Beschleunigung von EE-Projekten folgen.
Dekarbonisierung der Wärme und Wärmemarktstrategien
Die Dekarbonisierung der Wärme stand auch 2022 in vielen Projekten des Partnerbereichs „Nachhaltige Erzeugungssysteme“ im Mittelpunkt. Das betrifft Erzeugungsprojekte wie z. B. die Unterstützung der Hamburger Energiewerke beim Ersatz des zweiten Kohlekraftwerks in Hamburg (Tiefstack) durch einen Mix verschiedener Technologien auf Basis von erneuerbarer Wärme.
Ebenso hat das Thema „Wärmemarktstrategie“ in 2022 Fahrt aufgenommen. Die Wärmemarktstrategie war Gegenstand in einer Reihe von Kundenprojekten wie z. B. in Solingen, Oerlinghausen oder Buxtehude. Hier schauen wir nicht nur auf die Fernwärme, sondern auch auf die Kundenpräferenzen zu anderen (dezentralen) Versorgungslösungen. In unterschiedlichen Szenarien haben unsere Analysewerkzeuge zum Wärmebedarf (GIS) sowie zur Modellierung und Bewertung von dezentralen Versorgungslösungen einen großen Beitrag geleistet.
Im Bereich der erneuerbaren Energien haben wir in 2022 eine Reihe von Projekten zu möglichen Geschäftsmodellen bearbeitet. Hier sind insbesondere PV-Geschäftsmodelle aus der Perspektive von Wohnungsbaugesellschaften, Industrieunternehmen und EVU zu nennen, aber auch die Rolle von PPA (Power Purchase Agreements) bei der langfristigen Vermarktung bzw. Beschaffung von „grünem“ Strom.
Einen wichtigen Beitrag in NRW konnten wir mit unserem Kurzgutachten zur Ermittlung des Braunkohlebedarfs bei einem Kohleausstieg bis 2030 im Rheinischen Revier leisten. Dieses haben wir für das NRW-Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie im Auftrag der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate erstellt und dort eng mit den Tagebauexperten von ahu und FUMINCO zusammengearbeitet. Auf dieser Basis haben das Land NRW, der Bund und RWE eine Vereinbarung zum vorzeitigen Ausstieg aus der Braunkohle bis 2030 getroffen.
2023 Transformationspläne nach BEW
Das kommende Jahr wird im Partnerbereich „Nachhaltige Erzeugungssysteme“ geprägt durch die Erstellung von Transformationsplänen nach BEW und auch durch weitere Projekte zum Thema Wärmemarktstrategie. Im Rahmen von Vorprojekten und mit der Erstellung von Projektskizzen für die Förderanträge unterstützen wir derzeit eine Reihe von Kunden bei ihren Transformationsplänen. Erste Projekte bei Kunden, die schon einen Zuwendungsbescheid haben, sind bereits angelaufen.
Mit der Erarbeitung einer Wärmemarktstrategie bereiten sich viele Versorgungsunternehmen auf die Mitwirkung bei der demnächst anstehenden kommunalen Wärmeplanung vor. Eine Mitwirkung des Versorgers ist hierbei sinnvoll und wird von BET empfohlen, jedenfalls in dem Umfang, wie es von der Kommune gewünscht wird. Dabei hat die kommunale Wärmeplanung das Potenzial, sich zur lokalen Energieverteilstrategie und zur Infrastrukturplanung auszuweiten, da auch die Auswirkungen auf Gas- und Stromnetze berücksichtigt werden müssen.
Im EE-Bereich sehen wir neben der Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle insbesondere das Thema PPA als Wachstumsfeld an. Mit unseren Erfahrungen zu langfristigen Verträgen sowie unseren Szenarien und Bewertungsmodellen sind wir bestens darauf vorbereitet, unsere Kunden in diesem Themenfeld zu unterstützen.