Anfang Februar wurden auf der Website der Initiative H2vorOrt interessante Dokumente mit Vorabinformationen zum GTP 2023 veröffentlicht. Ein guter Anlass, sich als Verteilnetzbetreiber wieder der Thematik zuzuwenden.
- Ein Dokument gibt Informationen zur anstehenden Technikanalyse: Im GTP 2022 lag der Schwerpunkt auf der Untersuchung der Rohrleitungen. In 2023 liegt der Fokus auf Armaturen und Einbauteilen im Leitungs- und Netzanschlussbereich. Für die Prüfung der H2-Readiness der Komponenten wird auf die neue DVGW-Datenbank „verifHy“ verwiesen.
- Die anderen beiden Dokumente zielen auf die Kundenanalyse und in diesem Rahmen auf die RLM-Netzkundenkommunikation ab. Gewerbe- und Industriebetriebe sowie oftmals auch Wohnsiedlungen nehmen als RLM-Kunden einen relevanten Anteil an Erdgas beim Netzbetreiber ab. Im Zuge der Dekarbonisierung steht die Kundengruppe vor großen Veränderungen in ihrer bisherigen (Prozess-)Wärme oder auch stofflichen Versorgung mit Erdgas. Um sich als Netzbetreiber die Kundengruppe langfristig zu erhalten, sollte zur Thematik der potenziellen Wasserstoffversorgung rechtzeitig das (bilaterale) Gespräch aufgesucht werden. Hierzu geben der Leitfaden sowie ein Fragenkatalog hilfreiche Tipps. Der Netzbetreiber sollte diese Chance auch nutzen, um sich neben dem Thema H2 ein Bild über den gesamten zukünftigen Energiebedarf des Gewerbebereichs zu machen, beispielsweise auch an der Schnittstelle zum Stromnetz.
Baldige Kommunikation zwischen den Akteuren schafft mehr Klarheit über potenzielle lokale H2-Bedarfe/-Abnahmen und zeitlichen Umsetzungsmöglichkeiten. Und Klarheit bringt Vorteile für alle: Dem Netzbetreiber in seiner Netzentwicklungsstrategie über alle Sparten, dem RLM-Kunden in der unternehmensinternen Planung und für das gemeinsame Hauptziel: Klimaneutralität!